Wie wir in der September-Ausgabe ausführlich berichteten, will Präsident Lula sein wirtschaftspolitisches Lieblingsprojekt, die großräumige Umleitung des Rio São Fransisco, auf Biegen und Brechen durchführen. Bischof Cappio von Sobradinho begann am 27. November zum zweiten Mal in einer kleinen Kirche in Flussnähe einen Hungerstreik gegen dieses Projekt – mit dem vorläufigen Erfolg, dass nach zwei Wochen ein Gerichtsentscheid die Baugenehmigung aufhob.
Am 19. Dezember sprach sich jedoch der Oberste Gerichtshof gegen diese Aufhebung aus. Als Dom Luiz Cappio diese Nachricht erhielt, brach er bewusstlos zusammen und wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Auf Drängen seiner MitstreiterInnen brach er nach 24 Tagen den Hungerstreik ab. Doch der Kampf gehe weiter, so der streitbare Bischof. In den Tagen des Streiks war die Kapelle, in der er sich aufhielt, zu einem Wallfahrtsort geworden, zu dem Tausende Menschen strömten.