Der Präsident und die Presse

Von Redaktion · · 2002/12

Kasachstan

Das kasachische Kulturministerium gibt an, es gäbe im Land 991 Zeitungen und 366 Magazine. Doch seit der Gründung der „Demokratischen Wahl“ vor genau einem Jahr, der ersten ernst zu nehmenden Oppositionspartei des Landes, mussten fast alle regimekritischen Printmedien schließen – wegen „Verstößen“ gegen das Mediengesetz, Problemen mit den Behörden oder weil sie einfach keine Druckerei fanden.
Der Journalist und Oppositionspolitiker Sergei Duwanow hatte mit seinem Bericht über ein Schwarzkonto Präsident Nasarbajews (links) in der Schweiz internationales Aufsehen erregt. Und den Zorn des Staatschefs. Schon im Juli war er der „Verletzung der Würde und der Ehre des Präsidenten“ angeklagt
worden. Als er Ende Oktober in die USA reisen wollte,
um in New York einen Journalistenpreis der Internationalen Liga für Menschenrechte entgegenzunehmen, wurde er einen Tag vor Abflug festgenommen – und
der Vergewaltigung eines 14-jährigen Mädchens angeklagt. RegierungskritikerInnen sind überzeugt, dass die Beschuldigungen gegen Sergei Duwanow konstruiert sind.

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