Am Morgen des 10. September war es so weit: Einer der gefürchtetsten paramilitärischen Führer des Landes und der angeblich „größte“ Drogenhändler der Welt, Diego Montoya alias „Don Diego“, auf dessen Ergreifung der FBI fünf Mio. US-Dollar Kopfgeld ausgesetzt hatte, wurde in einem Versteck im Norden des Departements Valle del Cauca von einer Sondertruppe des Militärs aufgefunden. Wenige Tage zuvor hatten Ermittler, mit Hilfe britischer Geheimdienstspezialisten, über Telefonanrufe den Aufenthaltsort des seit dem Jahr 2000 – als die USA seine Auslieferung anforderten – gesuchten Drogenhändlers ausfindig gemacht. Da halfen ihm auch seine guten Kontakte zu hohen Offizieren und seine Privatarmee von 600 Mann nichts mehr.
Im Versteck Montoyas wurden zwar keine Dollarberge gefunden, doch zwei Computer mit den Namen von 200 „Gehaltsempfängern“, darunter zahlreiche Militärs.