Das Gemeinsame über das Trennende stellen

Von Sharif Alizada, Zubairuddin Hussaini und Mostafa Merzai · · 2018/May-Jun

In der Schule soll zählen, was Mädchen IM Kopf haben, nicht was sie AUF dem Kopf tragen.

Wir als junge afghanische Männer sprechen uns für ein Kopftuchverbot für Pflichtschülerinnen aus. Meistens entscheiden die Eltern, ob ihre Töchter Kopftuch tragen oder nicht. Innerhalb der Klassen wird der Druck, ein Kopftuch zu tragen, an andere muslimische Mädchen weitergegeben.

Die Kinder sind die Zukunft dieses Landes. Sie sollen ihre Ausbildung so absolvieren können, dass das Gemeinsame und die Menschlichkeit über das Trennende gestellt wird. Das ermöglicht Integration. Wir würden uns wünschen, dass allen Eltern Bildung genauso wichtig ist wie Religion.

Aus unserer Erfahrung verstehen wir sehr gut, wie groß der Druck ist, der in vielen religiösen muslimischen Familien auf Kinder, insbesondere Mädchen, ausgeübt wird. Es wird, mitunter mit Gewalt, absoluter Gehorsam gefordert.

In Österreich haben Kinder Rechte. Sie werden ernst genommen und die meisten Eltern sprechen mit ihnen, anstatt sie zu schlagen. Frauen sind rechtlich gleichgestellt und werden vor Gewalt geschützt.

In Afghanistan ist es derzeit leider nicht möglich, die Menschenrechte durchzusetzen – also auch nicht jene, die Kinder und Frauen schützen.

Unser Verein „You are welcome“ unterstützt deshalb zwei Frauenprojekte in Afghanistan. Dort wird den rechtlosen Frauen und Mädchen eigenes Einkommen und Zugang zu Bildung ermöglicht.

Die Autoren dieses Textes engagieren sich im Verein „You are welcome“, der Asylsuchenden hilft, in Österreich Fuß zu fassen. Details unter: www.you-are-welcome.at

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