Cornelia Wallner-Frisee

Von Redaktion · · 2016/10

Die Welt, in der ich leben möchte, braucht unbedingt: mehr Bereitschaft zu teilen und loszulassen. Viele bei uns leben in Wohlstand. Jetzt geht es darum, ein Gleichgewicht zu schaffen – mehr loszulassen und damit Reichtum, Fähigkeiten und auch Zeit zu teilen; und das als Herausforderung zu sehen. Im Privaten, in der Familie sowie auf globaler Ebene.

Ich werde aktiv, wenn: ich spüre, dass etwas meine Aufgabe ist. Dann kommt die Kraft, etwas zu bewegen, ob im Kleinen oder auch in großen Schritten.

Mit einer Million Euro würde ich: mein Projekt weiter unterstützen und unser Healthcenter weiter ausbauen. Das ist klar.

Ich ärgere mich schrecklich darüber: Es fällt mir oft schwer, mich zu ärgern. Ich akzeptiere, wenn wer sagt, dass er etwas nicht tun will. Was mich aber emotional negativ berührt, ist, wenn Leute viel reden, aber wenig oder nichts tun.

Cornelia Wallner-Frisee (44) ist Ärztin. Sie lebt in Momella, Tansania, und leitet seit sechs Jahren den Verein „Africa Amini Alama“, sowie die gleichnamige NGO vor Ort gemeinsam mit ihrer Mutter. Der Name der Initiative bedeutet „Vertrauen in Afrika“ und umfasst eine Krankenstation, Bildungs-, Sozial- und Gesundheitsprojekte, Schulen, ein Waisenhaus und vier Wasserprojekte. Finanziert werden die Projekte durch Spenden, eigene finanzielle Mittel, viele HelferInnen und das nachhaltige Tourismusprojekt „Africa Amini Life“.

Infos: www.africaaminialama.com

Wenn jemand zu mir sagt „Hat doch eh alles keinen Sinn“, sage ich: wenn das für jemanden so ist, dann akzeptiere ich das. Das ist eine sehr persönliche Sache. Wenn für jemanden aber gar nichts Sinn macht, dann denke ich, sollte er oder sie sein Leben hinterfragen. Denn zu helfen, sich für andere einzusetzen, an positiven Veränderungen mitzuwirken, macht definitiv Sinn.

Meine Vorbilder sind: die vielen Menschen, mit denen ich in Tansania zusammenlebe und die tagtäglich ums Überleben kämpfen müssen. Meine Nachbarin zum Beispiel, deren Mann gestorben ist, die ihre drei Kinder trotzdem irgendwie durchbringt und sie jetzt zu uns in die Schule schickt. Sie und viele andere schaffen es durch Glauben, die Verankerung im Jetzt und die Hoffnung. Das ist das Essenzielle.

Als Nächstes werde ich: weiterhin viel tun, aber auch besser lernen, auch auf mich zu schauen.

Das rate ich Leuten, die etwas verändern möchten: die Herausforderungen, die auf einen zukommen, als Chance zu sehen und nicht als Bedrohung. cs

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