Bereits zum achten Mal bringt das Menschenrechts-Filmfestival „this human world“ die ungeschönte Welt in die Wiener Kinos.
Beim Stichwort „Menschenrechte“ denken viele an Paragraphen oder Sonntagsreden auf UN-Versammlungen. Alljährlich im Dezember zeigt ein Filmfestival, wie lebendig das Thema ist. Über 70 Spiel- und Dokumentarfilme zeigen vom 3. bis zum 11. Dezember menschliche Schicksale in unterschiedlichsten Situationen und aus unterschiedlichsten Blickwinkeln: Aktuelle Konflikte haben dabei genauso Platz wie politische Positionen. In vielen Filmen werden Menschen auf einem Stück ihres Wegs begleitet: wie die zwei jungen Flüchtlinge, die sich auf der gemeinsamen Flucht vom Golf von Guinea durch die Sahara bis zum Tor Europas ineinander verlieben. Oder eine serbische Roma-Familie in ihrem täglichen Überlebenskampf.
Politisch und künstlerisch. „this human world“ gehört als Menschenrechtsfilmfestival zu einem mittlerweile international etablierten Genre. Das bedeutet aber nicht, dass Filme nur als Mittel zum Zweck verstanden werden. „this human world legt viel Wert auf künstlerische, cineastische Aspekte“, erklärt Zora Bachmann, die künstlerische Leiterin des Festivals. Natürlich könne man mit einem Filmfestival weder die Welt verändern noch in einen friedlicheren Ort verwandeln. Aber die positiven Erlebnisse und die Publikumsresonanz stärken die Überzeugung, dass außergewöhnliches und sozialkritisches Kino eine Plattform und Raum zur Diskussion braucht. Neben den thematischen Schwerpunkten von this human world 2015, Armut und Flucht, bekommen das junge lateinamerikanische Kino sowie hierzulande nur selten gezeigte Filme aus dem Kaukasus einen besonderen Platz. Darüber hinaus reagieren die InitatorInnen auf die anhaltende Publikumsnachfrage und verlängern den im Vorjahr gestarteten Off-Porno-Programmschwerpunkt.
Wer bei Popcorn einen Hollywood-Blockbuster sehen möchte, muss sich woanders umsehen. Allen, die an der Welt mit all ihren Facetten oder ungewohnten Perspektiven Interesse haben, sei „this human world“, ans Herz gelegt. cbe
Details und Programm: www.thishumanworld.com
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