Wie sich die menschlichen Lebensgrundlagen wirklich entwickeln.
Aus dem Engl. von Thomas Laugstien und Katrin Grünepütt. Verlag zu Klampen, Lüneburg 2002, 556 Seiten, € 29,-
Bücher, die den Zustand der Welt und die Entwicklung menschlicher Lebensgrundlagen zum Inhalt haben, sind zumeist in einem pessimistischen Ton gehalten. Wenn der Autor überdies ein „skeptischer Umweltschützer“ – Umweltaktivist und Greenpeace-Mitglied – ist, dann könnte man/frau diese Tendenz umso mehr erwarten.
Für „Apocalypse no!“ trifft das Gegenteil zu. Lomborg möchte mit Mythen aufräumen und eröffnet sein Buch mit einer weit ausgreifenden Hinterfragung der oft zitierten Negativszenarien globaler Zukunft, die er als „Litanei“ bezeichnet und welchen er ein: „es wird besser …“ entgegenstellt.
Das Konzept des Buches ist einfach und klar angelegt. Lomborg geht von einer Bestandsaufnahme „menschlicher Wohlfahrt“ aus und kommt zu dem Resümee, dass es, global gesehen, den Menschen noch nie so gut ging wie heute. Dabei beruft sich der Autor auf Kriterien wie Gesundheit, Lebenserwartung, Ernährung und Wohlstand. Diese menschliche Wohlfahrt ist jedoch durch sich verändernde Rahmenbedingungen bedroht, die Lomborg im zweiten Abschnitt des Buches umfangreich darlegt: Die Verknappung von Ressourcen, die Umweltverschmutzung und von ihm so genannte „Probleme von morgen“ wie Treibhauseffekt und zunehmender Artenverlust.
Zusammenfassend stellt der Autor fest, dass die Lage der Welt durchaus optimistisch zu bewerten sei und dass die beiden verbleibenden Hauptprobleme der Menschheit Hunger und Armut sind.
Lomborgs Analysen sind ihrer Formulierung zumindest überraschend, auch kreativ, jedoch nicht restlos überzeugend. Interessant ist, dass die Thesen des Buches durch umfangreiches Datenmaterial untermauert werden, welches allerdings im Sinne des Autors etwas einseitig analysiert und eingesetzt wird.
In jedem Fall stellt das Buch eine spannende Gegensicht dar und möchte wohl auch damit folgende Botschaft transportieren: „Kinder, die heute geboren werden – sowohl in den Industrie- als auch in den Entwicklungsländern –, leben länger und gesünder, haben mehr zu essen, eine bessere Ausbildung, einen höheren Lebensstandard, mehr Freizeit und sehr viel mehr Möglichkeiten – ohne dass die Umwelt zerstört wird. Und das ist eine wunderbare Welt.“