
Vietnam
Einen seltenen Anblick boten Hanois Straßen Mitte April: In der vietnamesischen Hauptstadt gingen Menschen gegen die geplante Schlägerung von 6.700 der knapp 30.000 Bäume der Hauptstadt auf die Straßen. Augenzeugen sprachen von bis zu 300 Protestierenden. Was nicht beeindruckend klingt, ist es im autoritär regierten Einparteienstaat doch: Demonstrationen gibt es aus Angst vor Repressionen nur selten.
Die Proteste begannen, als Anfang April 500 Bäume gefällt wurden. Viele der Bäume stammen noch aus der französischen Kolonialzeit. Eine eigens eingerichtete Facebook-Gruppe dagegen erhielt in kürzester Zeit über 60.000 „Likes“. Nachdem die vietnamesische Regierung früher mehrfach versucht hat, Facebook zu blockieren, lässt sie mittlerweile seine Nutzung zu. Anfang des Jahres forderte Regierungschef Ngyuen Tan Dung sogar die Behörden auf, selbst mehr soziale Medien zu nutzen.