Mehr als ein halbes Jahr ist seit dem „11. September“ vergangen. Die medialen Oberflächenerschütterungen klingen ab; es ist ein guter Zeitpunkt, etwas tiefer zu schürfen. Im „Thema“ dieser SÜDWIND-Ausgabe geht Robert Poth der Frage nach, wie sich die internationalen Beziehungen oder unser Blick darauf seither verändert haben.
Zwei Tage vor dem „11. September“ 2001 ging das Seminar „Friedensjournalismus“ mit Johan Galtung zu Ende. (Das SÜDWIND-Magazin war einer der Veranstalter.) Wir denken seither oft an den berühmten norwegischen Friedensforscher. Nicht nur seiner messerscharfen USA-Kritik wegen, die lange vor den 11. September zurückreicht. Er sprach von US-Atombombenplänen schon zu einer Zeit, als das niemand glauben wollte.
Auch Galtungs Forderung nach einer umfassenden Nord-Süd-Friedenspolitik ist Ausdruck einer systemischen Weltsicht, die angesichts der Ereignisse am 11. September und danach an Bedeutung gewinnt.
Und so zückte Galtung im vergangenen September sofort seine Füllfeder und unterschrieb die damals in Österreich kursierende Petition für eine Erhöhung der Entwicklungshilfemittel auf 0,7 Prozent des BIP (siehe Bild).
Sieben Monate später sind sowohl Friedensjournalismus, der sich bei Konflikten an Lösungen und nicht an Siegen orientiert, als auch das Thema 0,7 Prozent (UN-Konferenz für Entwicklungsfinanzierung) aktueller denn je. Und wir vom SÜDWIND-Magazin halten Sie auf dem Laufenden.
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