Der Herbst bringt viele neue Seiten zum Thema „Arbeit“. Rudi Lindorfer – der Buchhändler unseres Vertrauens – wartet mit Empfehlungen auf.
Christin Löchl (Red.): Der neue Fischer Weltalmanach 2019. Zahlen, Daten, Fakten, (Fischer, Frankfurt/Main 2018; 737 Seiten; € 22,70)
1959 erschien der Fischer Weltalmanach mit seinen unzähligen Zahlen, Statistiken und Grafiken zum ersten Mal. Seither gab es jeden Herbst eine Neuauflage dieses Nachschlagewerks Nummer Eins, was globale Zusammenhänge betrifft. Nun liegt die 60. Ausgabe mit dem Schwerpunkt Arbeit vor. Das Thema zieht sich, gelb gekennzeichnet, auch durch die Länderanalysen. Diese Länderreports dienen vielen als Basis für wirtschaftliche und politische Analysen.
Der Verlag hat trotz seines Erfolgs das Ende des Weltalmanachs verkündet. Die Erklärung: Inhaltlich wie produktionstechnisch sei es ein aufwendiges Projekt, das angesichts der Dominanz der Internet-Recherchen nicht mehr genügend Leserinnen und Leser finde.
F. Alvaredo / L. Chancel / T. Piketty / E. Saez / G. Zucman (Hg.): Die weltweite Ungleichheit. Der World Inequality Report. (C.H. Beck, München 2018; 457 Seiten; € 20,60)
Parteiisch dagegen ist „Der World Inequality Report“. Die ÖkonomInnen dieses Werks machten sich mit Hilfe offizieller Daten auf die Spuren der weltweiten Ungleichheit. Ihr Vorgehen bzw. ihre Methoden sind unter wir2018.wid.world nachlesbar. Ausgehend von der Einkommensungleichheit zwischen Ländern zeigen sie diese auch innerhalb der Staaten Brasilien, Frankreich, China, Indien, Russland, Deutschland, Spanien, Großbritannien und im Nahen Osten auf. Sie spüren Trends auf und schlagen Maßnahmen gegen die Ungleichheiten vor, denn „Ungleichheit ist immer dann ein Problem, wenn sie exzessiv wird“ (Thomas Piketty).
David Graeber: Bullshit Jobs. Vom wahren Sinn der Arbeit. (Klett-Cotta, Stuttgart, 2018; 464 Seiten; € 26,70)
Weniger offensichtliche Ungleichheiten deckt David Graeber in „Bullshit Jobs“ auf. Er lässt Leute mit hochdotierten Jobs zu Wort kommen, die ihre Arbeit für nutzlos halten. Hätte das nicht weitreichende und fatale Auswirkungen auf die Gesellschaft, könnte man wohl von einem humorvollen Werk sprechen. Gestützt auf offizielle Studien, stellt er aber seine (nicht unumstrittene) Faustregel auf, die da lautet: Je mehr eine Arbeit anderen nützt, desto schlechter wird sie in der Regel bezahlt.
Wie und warum es zu dieser Entwicklung gekommen ist, mutet überraschend an: Graeber bezieht sich nicht auf die staatliche Bürokratie, die diese Art von Jobs schaffe, sondern auf die Wirtschaftstreibenden selber als diejenigen, die sich unproduktive Tätigkeiten leisten wollen.
Diese Bücher und noch viele mehr sind erhältlich auf: www.suedwind-buchwelt.at
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