Die Geheimvideos von Ex-Geheimdienstchef Vladimiro Montesinos kompromittieren Perus Elite.
Über dunkle Machenschaften des Anwalts, der de facto auch Chef des peruanischen Geheimdienstes war, wurde im Andenland schon lange gemutmaßt. Doch was nun ans Tageslicht kommt, hatten selbst die größten Kritiker Montesinos nicht vermutet. Die rechte Hand von Präsident Fujimori hatte seine Besprechungen mit den Spitzen aus Politik, Militär, Wirtschaft, Medien und Justizwesen geheim aufgezeichnet, um die betreffenden Personen nötigenfalls erpressen zu können.
Bei diesen sogenannten Besprechungen ging es nämlich in der Regel um Bestechungen, von kleinen Gefälligkeiten bis hin zu großen Dollarbeträgen. Daraus geht hervor, dass Montesinos nicht nur der Chef eines Verbrecherkartells war, sondern faktisch auch Staatschef.
Der Skandal um die Vladivideos hat nun zur Folge, dass von den ursprünglich siebzehn KandidatInnen für die Präsidentschaftswahlen vom 8. April 2001 nur mehr acht im Rennen sind. Der aussichtsreichste Bewerber ist Alejandro Toledo, der vergangenes Jahr nur durch massiven Wahlbetrug am Sieg gehindert wurde. Ihm am nächsten kommt die Anwältin und Abgeordnete der Christlichen Volkspartei (PPC), Lourdes Flores, der unter anderem zugute kommt, dass der Kreis der Montesinistas, also der von Montesinos Bestochenen, fast ausschließlich aus Männern besteht.
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