Der Chilene Antonio Skármeta ist bei uns vor allem durch seinen Roman „Mit brennender Geduld“ und dessen Verfilmung „Il Postino“, der Geschichte des Briefträgers von Pablo Neruda, einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.
In seinem neuesten Roman geht Skármeta seiner eigenen Geschichte nach. Seine Großeltern waren von einer kleinen dalmatinischen Insel nach Chile ausgewandert, das Glück in der Neuen Welt suchend. Auf dieser Insel, im Buch Gema genannt, spielt der Roman am Vorabend des Untergangs der Donaumonarchie. Österreich wird auf Gema als feindliche Kolonialmacht empfunden, und gerade ein Österreicher, der Bankierssohn Hieronymus Franck, hat sich dort niedergelassen und will, im Bewusstsein seines Reichtums, die junge Inselschönheit Alia Emar ehelichen.
Die Zeitgeschichte bricht immer wieder wie der Widerschein eines fernen Gewitters in die Handlung herein. Skármeta erzählt die Geschichte, die schließlich mit der Auswanderung einer Gruppe von Insel-Rebellen nach Chile endet, witzig und mit einer verschmitzten, manchmal derben Sinnlichkeit, die man sich von einem Herrn seiner Funktion nicht erwarten würde: seit Sommer 2000 ist der chilenische Autor Botschafter seines Landes in Berlin.
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