Mit dem triumphalen Wahlsieg – über 82 Prozent – des Helden des Befreiungskampfes, „Xanana“ Gusmão, bei den Präsidentschaftswahlen Mitte April ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur „Geburt einer Nation“ vollzogen. Am 20. Mai wird die östliche Hälfte der Insel Timor als unabhängiger Staat konstituiert.
Diesem Traumziel eines 23-jährigen Befreiungskampfes gegen die indonesische Besatzung waren 400 Jahre portugiesischer Kolonialherrschaft vorausgegangen.
Nach dem Unabhängigkeitsreferendum von 1999 hatten indonesische Militärs und Kollaborateure in Osttimor ein Gemetzel angerichtet, an dessen Folgen das Land immer noch leidet. In der Folge hatte eine UN-Übergangsverwaltung den Aufbau eines eigenen Staates ausgearbeitet und begleitet (vgl. SWM 9/01, S. 6-8).