E-Mobilität gilt als große Klimahoffnung. Aber allein die Produktion eines Akkus bringt unzählige neue Herausforderungen für Umwelt und Menschen im Globalen Süden. Das Südwind-Magazin recherchierte Hintergründe und liefert Lösungen.
Das Südwind-Magazin recherchiert und berichtet laufend zu Themen rund um E-Mobilität. Zusammengestellt haben wir etwa ein Poster zum Thema. Hier haben wir die Inhalte noch einmal mit Zusatzinformationen zusammengefasst. Bei Interesse am Plakat, das in Kooperation mit dem Projekt „Climate of Change“ entstanden ist, melden Sie sich gerne bei uns unter magazin@suedwind.at
4,3 Mio. Elektro-Autos wurden 2022 weltweit verkauft – um die Hälfte mehr als noch im Vorjahr. Elektromobilität verbraucht die meisten Lithium-Ionen-Akkus, mehr als etwa die IT-Branche. 76 % des abgebauten Lithiums gehen in die Akku-Produktion. Einen „Faktencheck“ zum Thema E-Akkus für Autos finden Sie in dieser Studie des Fraunhofer-Instituts.
E-Motoren sind generell energieeffizienter als „Verbrenner“, aber nur, wenn sie klein sind, intelligent geladen werden und der Fahrstil (Beschleunigung etc.) angepasst wird. Das bestätigt eine Verkehrsclub-Studie.
Weniger als 1 % machen E-Autos in Mittel- und Südamerika am Gesamtmarkt aus (EU: rund 10 %). Woran die Dekarbonisierung scheitert, zeigt dieser Report der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Jeder 4. unter 30-Jährige in Österreich nutzt bereits Car-Sharing. Auch hierzu hat sich der VCÖ umgehört. Einen weit gefassteren Blick auf globale Mobilitätstrends wirft diese Studie der Heinrich-Böll Stifung.
WoMin-NGO kämpft für Frauenrechte. „Women in Mining“ ist ein Beispiel einer NGO, die für Menschenrechte kämpft – und zwar in 11 afrikanischen Ländern für Frauen, die von Auswirkungen des Bergbaus betroffen sind.
Ab 2025 nur mehr „E“. Norwegen will bald keine Neuwagen mit Verbrennungsmotoren mehr zulassen und fördert E-Mobilität: Mit 78 % hatte das Land 2022 den höchsten Anteil von E-Autos an PKW-Neuzulassungen in Europa. Die OECD lobt hier diese Vorangehensweise als Vorzeigebeispiel.
Der Bedarf an kritischen Rohstoffen je Akku sinkt deutlich. Hier eine Prognose am Beispiel eines Mittelklassewagens
mit Elektro-Antrieb. Die Recyclingquote der Akkus von E-PKWs lag im Jahr 2021 in Österreich bereits bei 97 %. Nähere Infos zu Entwicklungen bei Akkus sammelt die Plattform Global Battery, die NGOs, Industrie und andere Stakeholder zusammenbringen will.
Vorbildwirkung. Menschenrechtsfragen im Ressourcenabbau, Fairness in Lieferketten und Umweltthemen sind nicht nur Problemfelder der E-Mobilität. Der Verein Südwind zeigt in seinen Kampagnen auf, wie die öffentliche Hand eine „treibende Kraft der Verbesserung“ in der Elektroindustrie sein kann.
Stichwort: Urban Mining. Rohstoffgewinnung aus der eigenen Stadt. Die Idee: Langlebige Rohstoffe aus alten Geräten, Bauwerken und Anlagen recyceln. Diese Materialbestände können die Nachfrage nach natürlichen Ressourcen reduzieren, aber noch lange nicht ersetzen. Projekte rund um das Urban Mining stellt z.B. das Fraunhofer-Institut zusammen oder auch die Plattform „Nachhaltig Wirtschaften“ des österreichischen Klimaschutzministeriums.
Große Vorkommen von Akku-Bestandteilen – eine Auswahl: Lithium (Australien, Argentinien, Chile, Bolivien), Kobalt (Demokratische Republik Kongo (70 %), Russland), Graphit (Türkei, Brasilien), Nickel (Indonesien, Philippinen), Mangan (Südafrika, Georgien).
2019 haben wir in einer Reportage zur Situation im Lithium-Dreieck Chile, Argentinien und Bolivien informiert.
Illus: Judith Nicolussi/SWM
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