World Circuit, Vertrieb Lotus
Vermutlich könnten die Namen der Musiker jetzt einfach so stehen gelassen werden und viele würden trotzdem bereits wissen, was sie als nächstes tun werden: Sich die Platte besorgen, sodann entspannen und sich von den beiden einzigartigen Herren aus Mali auf eine musikalische Reise der natürlich besonderen Art mitnehmen lassen.
Dennoch sei folgendes angemerkt: Der aus dem Norden Malis stammende Ali Farka Touré spielt wie immer unverwechselbar Gitarre, hier allerdings diesmal nicht Wüsten-Blues, sondern alte traditionelle Mande-Stücke, die er aber ebenso gut beherrscht, obwohl sie gar nicht seinem Kulturkreis entsprechen, was aber auf Toumani Diabaté, ein Griot aus dem Süden, wie schon dem Namen zu entnehmen ist, und hier wie immer auf der Kora brillierend, durchaus zutrifft. World Circuit Label-Boss Nick Gold produzierte, ebenfalls wie (fast) immer.
Neu ist allerdings, dass sie erstmals eine ganze Platte gemeinsam füllen und beide schon eine kleine Ewigkeit nichts mehr von sich hören haben lassen.
Die Stücke wurden von den beiden in drei Sessions improvisiert eingespielt. Ohne zu proben verflechten sie ihr beträchtliches musikalisches Potenzial und ihr zauberhaft müheloses Zusammenspiel zeichnet die ganze Platte aus. Ob allerdings die zugegeben äußerst sparsame musikalische Nachbearbeitung auf einigen Stücken mit Percussion und Bass – mit Musikern wie Vater Ry und Sohn Joachim Cooder oder Chachíto Lopez –hier notwendig war, sei dahingestellt. Klar ist aber schon jetzt, dass das noch lange nicht alles war, sondern der erste Teil einer Album-Trilogie. Eine CD mit Toumani Diabaté und dem Symmetric Orchestra und ein Soloalbum von Ali Farka Touré werden bald folgen.