Bis 30. August gibt das Haus der Völker in Schwaz/Tirol in einer Sonderausstellung Einblicke in die Kultur der Nok. Diese zählt zu den ältesten Hochkulturen Afrikas außerhalb Ägyptens. Ihr Kerngebiet liegt im heutigen Nigeria. Nachweislich geht sie auf 1.000 Jahre v. Chr. zurück. Die ersten Fundstücke wurden 1928 im Zuge des Zinnabbaus im Norden Nigerias ausgegraben. Bis in die späten 1960er Jahre fanden sich immer wieder Ton-Fragmente, die meisten großen Figuren tauchten ab den 1990er Jahren auf.
Bis heute ist die Nok-Kultur nur wenig erforscht. Die mit ihr befassten ArchäologInnen scheitern oft an den Bedingungen vor Ort. So resümiert J. F. Jemkur, einer der bedeutendsten Archäologen Nigerias: „Leider konnte ich mein Wissen über die Nok nicht aus systematischen archäologischen Ausgrabungen gewinnen, sondern durch die Aktivitäten illegaler Ausgräber.“
Mit mehr als 70 zum Teil großformatigen Terrakotta-Figuren ist die Sonderausstellung die umfangreichste, die bisher in Europa zu sehen war.