Martin Sturmer
Sachbuch/Fachbuch. UVK Verlag, Konstanz 2013, 192 Seiten, € 29,90
Afrika und wie die Medien in unseren Breitengraden über den Kontinent berichten – wer den Autor nicht schon aus anderen Zusammenhängen kennt, merkt von den ersten Seiten an, dass hier ein Experte am Werk ist. Martin Sturmer hat als Kommunikationswissenschaftler und Afrikanist nicht nur den passenden fachlichen Hintergrund. Als Mann hinter der Plattform „afrika.info“ beliefert er die Öffentlichkeit selbst mit Nachrichten über Afrika. Er weiß also, wovon er schreibt. Und er liefert mit dem Buch „Afrika! Plädoyer für eine differenzierte Berichterstattung“ ein Werk, das ein Muss für all jene ist, die sich mit dieser Materie auseinandersetzen – egal ob Studierende, JournalistInnen, WissenschafterInnen oder NGOs mit Afrika-Fokus. Aber auch Interessierten, die bisher noch nichts mit dem südlichen Kontinent zu tun hatten, gilt diese Empfehlung.
Sturmer gibt einen breiten Überblick – von Daten, Zahlen und Fakten über den Status Quo der Afrika-Berichterstattung über Klischee-Fallen, in die JournalistInnen gerne hineinstolpern, bis hin zu (kommunikations-)wissenschaftlichen Basics, die in Bezug zu Afrika gestellt werden. Der Insider Sturmer gibt den LeserInnen auch nützliche Hinweise auf Informationsquellen wie Blogs und Medien-Initiativen, nicht zuletzt aus Afrika selbst, die herangezogen werden können, um ein differenzierteres mediales Bild des Kontinents zu gestalten.
Schade ist nur, dass Sturmer abseits der Hinweise auf alternative Quellen keinen allgemeinen Ausblick bringt. Interessant wäre zum Beispiel, welche Maßnahmen er im Bereich der Mainstream-Medien empfiehlt. Derartige Hinweise muss man sich in den einzelnen Kapiteln zusammenklauben.
Der arabische Frühling kommt etwas zu kurz oder wird an Stellen übersehen, etwa, wenn der Autor davon spricht, dass in der Afrika-Berichterstattung soziale Bewegungen marginalisiert werden. Aber trotz allem muss man mit Sturmer einstimmen: Afrika! Plädoyer für weitere so differenzierte Auseinandersetzungen wie in diesem Buch.
Richard Solder
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