Rafael Ángel Calderon, von 1990 bis 1994 Staatsoberhaupt Costa Ricas, wollte eigentlich bei den nächsten Präsidentschaftswahlen wieder antreten – doch daraus wird nun nichts. Er wurde kürzlich wegen Bestechung zu fünf Jahren Haft verurteilt.
Die Ausrede des angeklagten Anwalts, die Straftat habe erst nach dem Ende seiner Präsidentschaft stattgefunden, half ihm nichts. Er hatte bei einem staatlichen Großauftrag zur Modernisierung von Krankenhauseinrichtungen, der an eine finnische Firma ging, 7,5 Millionen US-Dollar in seine eigenen Taschen – und die einiger Komplizen – abgezweigt. Neben ihm wurden noch sieben weitere Personen wegen desselben Delikts verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte 24 Jahre Haft gefordert.
Auch gegen den früheren Präsidenten Miguel Ángel Rodríguez wurden Ermittlungen aufgenommen; er soll von der französischen Alcatel Bestechungsgelder erhalten haben. Costa Rica galt bisher für lateinamerikanische Verhältnisse als relativ wenig korrupt.