Wer oder was bewegt Sie gerade am meisten?
Es sind immer menschliche Begegnungen. Jetzt klingen gerade jene nach, die sich während der letzten Türkeireise zwischen den Teilnehmenden und den Einheimischen ergeben haben: die gegenseitigen Erwartungen, die Bereitschaft einander Fragen zu stellen und zuzuhören.
Wo sind Sie am liebsten?
Dort, wo Menschen sind, besonders in der Weite der Osttürkei, in den Canyons Jordaniens und den Bergen Niederösterreichs.
Wo wollen Sie nicht sein?
An Orten, an denen sich Menschen gegenseitig nicht wahrnehmen und anonym bleiben.
Eine Begegnung, die Sie nie vergessen?
Bei einer Wanderung mit einer kleinen Gruppe in Jordanien haben wir einen Schäfer und seine Tochter kennengelernt. Bei einem Lagerfeuer hat er uns über sein Leben erzählt.
Welcher Ratschlag begleitet Sie im Leben?
Gehe dahin, wo dein Herz klopft – das ist sein Applaus, lass dich davon anfeuern.
Was macht für Sie einen Tag zu einem guten Tag?
Wenn ich es geschafft habe mit weit offenen Augen und dem Herzen durch den Tag zu kommen und getan habe, wofür ich brenne.
Welche Eigenschaft, die Sie nicht haben, wünschen Sie sich?
Geduld. Ich bin gut darin an großen Themen dranzubleiben, aber nicht so gut darin mich mit kleineren Alltagstätigkeiten zu beschäftigen.
Welche gute Tat kann jeder Mensch hierzulande heute noch tun?
Offen durch die Welt gehen, anderen zuhören und weniger über sich selber reden.
Sarah Pallauf, 35, wuchs im oberösterreichischen Steyr auf und lernte schon in der Schule mit Begeisterung Englisch, Französisch und Italienisch. Dann ging sie über den Europäischen Freiwilligendienst nach Litauen und arbeitete dort in einem Kinderheim. Zurück in Österreich studierte sie Romanistik und Literaturwissenschaft, machte den Master in Deutsch als Fremdsprache und lernte Türkisch. Sie lehrte Deutsch in der Türkei und später in Jordanien, wo sie sich auch mit Arabisch vertraut machte und mit dem Wandern anfing. Als Pallauf dann nach Wien zog, gründete sie die Wandergruppe „dunya“, v. a. um Menschen Begegnungen zu ermöglichen. Schließlich machte sie das zu ihrem Beruf: Heute führt sie Wander- und Zugreisen in Jordanien, Palästina und der Türkei. cs
www.dunya.at
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