Westafrikanisches Crossover, Chansons und Traditionen aus La Réunion sowie ein internationales Frauenvokalensemble aus Wien.
Die aus der Elfenbeinküste stammende Bassistin und Sängerin Manou Gallo startete ihre musikalische Karriere in den 1990er Jahren mit der Gruppe Woya. Viele werden auch die beliebte belgische Frauengruppe Zap Mama kennen, in der sie von 1997 bis 2003 spielte. Es folgten Kollaborationen mit den Gruppen Tambours De Brazza und Mokoomba sowie verschiedene eigene Projekte. Mit „Afro Bass Fusion“ erscheint nun ihr fünftes Studioalbum. Stilistisch schöpft sie aus einem vielfältigen musikalischen Spektrum, das Traditionelles mit Funk, Soul, R&B und Jazz verbindet.
Inspiriert wurde sie dabei von Fela Kuti, Manu Dibango, Franco Luambo, Aïcha Koné, Soro N’Gana oder Marcellin Yacé, die sie alle begleitet und stark geprägt haben. Dominant ist wie gewohnt ihr Spiel auf der elektrischen Bass-Gitarre.
Chanson und Tradition. Oriane Lacaille ist eine in Frankreich lebende Singer-Songwriterin und Perkussionistin, die von La Réunion, der französischen Insel im indischen Ozean unweit von Madagaskar, stammt. „iViV“ ist ihr erstes Soloalbum. Der Akkordeonist René Lacaille ist ihr Vater. Er gilt seit den 1970er Jahren als einer der Erneuerer der musikalischen Inseltraditionen.
Mit den Maloya- und Sega-Rhythmen ist auch Oriane Lacaille bestens vertraut. Sie sind die wesentlichen Musikgenres und Tanzstile der Insel. Oriane Lacaille hat die meisten Stücke selbst komponiert, singt und spielt Perkussion, zudem Ukulele und Aouicha – eine Art gezupfter Gembe. Sie wird von Héloïse Divilly am Schlagzeug und Yann-Lou Bertrand, der Kontrabass, Trompete und Flöte spielt, begleitet. Ein gelungenes Album, das sich zwischen Chanson und Tradition bewegt.
Polyphone Gesänge. „Glas“ ist in den meisten slawischen Sprachen das Wort für Stimme. Es ist auch der Name dieses weiblichen Vokalensembles, deren Sängerinnen zwar alle in Wien beheimatet sind, ihre Wurzeln jedoch in den verschiedensten Ländern haben: Bosnien, Kroatien, Slowenien, Bulgarien, Ungarn und Iran.
Ihr Album nennen sie „Zrno“, es bedeutet Korn. Das Repertoire schöpfen die Musikerinnen aus dem südosteuropäischen Raum.
Lieder der dalmatinischen Küste sind zu hören, leidenschaftliche bosnische Gesänge, orientalische Ilahias, also vertonte Gedichte, sowie wilde bulgarische Heldenepen und schwungvolles aus Mazedonien im 7/8 Takt. Die künstlerische Leitung hat die aus Bosnien stammende und aus vielen Projekten bekannte Nataša Mirković inne. Werner Leiss ist Musikkritiker des Südwind-Magazins und Redakteur des Concerto, Österreichs
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