Sachbuch, FinanzBuch Verlag, München 2008, 493 Seiten, € 19,90
Mit diesem Buch will Hartmut Sieper Investoren mit Pionier- und Abenteurergeist ansprechen, für die Afrika bislang noch „ein großer weißer Fleck auf der Landkarte“ war. Er zeigt auf, in welchen Sektoren und Bereichen es möglich und sinnvoll wäre zu investieren bzw. unternehmerisch tätig zu werden. Darüber hinaus bietet er Rundum-Informationen sowohl zu Geschichte und Geografie Afrikas als auch über vorhandene Ressourcen, ebenso wie eine genaue Darstellung der einzelnen Börsen samt Länderprofil.
Sieper – seines Zeichens Finanz- und Wertpapierexperte – ist definitiv ein Befürworter der freien liberalen Marktwirtschaft, der gleichzeitig Entwicklungszusammenarbeit kritisch bis ablehnend gegenübersteht. Er vertritt die Ansicht, dass Privatpersonen oder Unternehmer in den afrikanischen Märkten positive Effekte erzielen können, indem sie Firmen aufbauen oder Großprojekte wie den Bau einer Wasserwiederaufbereitungsanlage finanziell unterstützen, welche dann auch der Mehrheit der Bevölkerung zu Gute kommen.
Kritische Geister werden ihre Schwierigkeiten haben mit dem teilweise paternalistischen Ton, mit welchem beispielsweise die „Mentalität afrikanischer Völker“ beschrieben wird. Wer darüber hinwegsieht bzw. besagte Seiten überblättert, kann sich an einem sehr informativen Werk erfreuen, welches auch für Personen ohne Investitionsabsichten, aber dafür mit wissenschaftlichem Interesse spannend zu lesen ist. Der journalistische Stil hilft über die fast 500 Seiten hinweg; aufgrund der übersichtlichen Gliederung ist es einfach, die für sich interessanten Themen herauszufiltern.
Jedenfalls wäre jetzt der ideale Zeitpunkt, um eine von Siepers Thesen zu überprüfen: er geht davon aus, dass in Zeiten der Krise vermehrt in afrikanische Aktienmärkte investiert wird, da diese aufgrund ihrer mangelnden Vernetzung mit den großen internationalen Börsen geringerem Risiko ausgesetzt sind.