Die mehrfachen Krisen bringen die Demokratie unter Druck – und mit ihr Organisationen und Initiativen, inklusive Medienprojekte.
Es wird wieder gewählt. Am 9. Oktober findet die Bundespräsidentenwahl statt. Demokratiepolitisch ist viel passiert seit der Bundespräsidentenwahl im Jahr 2016: ÖVP und FPÖ, die 2017 bis 2019 gemeinsam regierten, waren in der Folge im Zentrum verschiedenster Korruptionsskandale – allen voran der sogenannten Ibiza-Affäre. Bundespräsident Alexander van der Bellen bekam eine wichtige Rolle und stellte eine Beamtenregierung auf.
Seit Anfang 2020, fast gleichzeitig mit dem Start der türkis-grünen Regierung, fordert die Pandemie Politik und die ganze Gesellschaft gewaltig heraus. Und jetzt, 2022, kamen noch die russische Invasion in die Ukraine, geopolitische Verschiebungen sowie eine Wirtschaftskrise inklusive „Teuerung“ dazu.
Und: Dieser Sommer mit den Unwettern und Dürren zeigte einmal mehr, dass die Klimakrise längst harte Realität ist.
Was das alles noch mit sich bringt: Druck auf die Demokratie. Das Misstrauen gegenüber den politischen Entscheidungsträger*innen wächst, Verschwörungstheoretiker*innen freuen sich über Zulauf, Hass im Netz ist ein großes Problem, Lösungsansätze stehen aus. Rechte Parteien und Autokrat*innen nutzen das aus, auch hier in Europa.
Jetzt erst recht. Gehen wir wählen und informieren wir uns – über vertrauenswürdige Quellen. Solidarität, aufeinander schauen – das kann in Zeiten wie diesen helfen, ob in der Familie, im Freundeskreis oder mit den Nachbar*innen. Das hat schon in bisherigen Covid-Zeiten oftmals funktioniert.
Von der etablierten NGO bis zur selbst organisierten Unterstützung für Geflüchtete, auch Organisationen und Initiativen spüren jetzt Preissteigerungen, weniger Spendenbereitschaft und fehlende finanzielle Ressourcen.
In Bezug auf den Medienbereich geht es da uns und anderen Magazinen in ähnlicher Größe nicht anders: Der Papierpreis macht mächtige Sprünge nach oben und es werden weniger Werbeanzeigen geschaltet. Diese brauchen wir als Südwind-Magazin allerdings.
Die Redaktion arbeitet dabei vollkommen unabhängig von der Anzeigenakquise. Es mögen andere Medienberichterstattung an Werbeschaltungen koppeln – in ernstgemeintem Journalismus geht das nicht zusammen.
Und selbst bei den Inhalten der Werbung gibt es natürlich Grenzen: Schon immer abgelehnt haben wir Inserate, die Glücksspiel anpreisen oder Konzerne reinwaschen wollen, die Arbeiter*innen ausbeuten. Aber auch Werbungen, die die Klimakrise leugnen oder diesbezüglich Falsches suggerieren bzw. fossile Großprojekte anpreisen, sind problematisch (vgl. dazu hier).
Weiter mediale Schieflage. Auf die Politik als Stütze für Medienvielfalt ist derzeit offenbar kein Verlass, Stichwort Presseförderung: Derzeit werden weiterhin – und trotz Inseratenskandalen – vor allem große Medien mit hoher Auflage, aber niedrigen ethischen Standards gefördert und mit Inseraten versorgt.
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