Lokalaugenschein im Hutgeschäft

Dieses Mal bei Walid Gorgy.

Als 10-Jähriger bastelte sich Walid Gorgy in seiner irakischen Heimatstadt Falludscha einen Cowboy-Hut, nachdem er einen im TV gesehen hatte. „Ich bin stolz damit auf die Straße gelaufen. Die Freude währte aber nicht lange, weil es geregnet hat. Er war aus Karton“, beschreibt der 38-Jährige die Anfänge seiner Faszination für Hüte, die er im Irak aber nicht weiter ausleben konnte. Westliche Kopfbedeckungen waren weder verfügbar noch beliebt.

Kriegsbedingt kam Gorgy 2015 nach Wien und startete zuerst als Produzent und Kameramann durch (vgl. auch SWM 7-8/2021), wobei der Blick auf die Ästhetik für ihn immer im Fokus steht.

„Ich sehe Hüte auch als Ausdrucksmittel der eigenen Persönlichkeit“, sagt Gorgy, der selbst schon über 80 Hüte hatte, als er vor einem Jahr beschloss, mit der Huthändlerin seines Vertrauens, Alexandra Pomper, ein Geschäft zu gründen. Im ersten Wiener Gemeindebezirk bieten die beiden eine riesige Auswahl an Kopfbedeckungen aller Art, hergestellt von großen sowie kleinen Produzent*innen-Labels – inklusive innovativer Projekte aus Österreich.

Der Name passt: „Gut behütet“. Gorgy verspricht: „Für jeden Menschen gibt es einen Hut, der ihr oder ihm steht. Wir sind da, um diesen zu finden.“

Gut behütet, Rauhensteingasse 7, 1010 Wien, gutbehuetet.com