Peter Hammer Verlag, Wuppertal 2008, 149 Seiten, € 14,90
Entstanden ist das Buch durch einen einjährigen Aufenthalt der Autorin mit ihrer Familie in Simbabwe. Die Schweizerin verarbeitet darin ihre Eindrücke rund um das Geschehen am Landespital in Musiso, in dem ihr Mann als Arzt arbeitet.
Im Zentrum der 26 Geschichten stehen Frauen jeden Alters. In einfacher und unprätentiöser Sprache erzählt sie davon, wie die Frauen den Alltag in einem Land meistern, welches von politischen Unruhen, Dürreperioden und Hungersnöten geprägt ist. Die Frauen verlassen sich nicht mehr auf die Politik, auch nicht auf ihre Männer, sondern auf ihre eigene Arbeitskraft und Kreativität.
Sind einige Erzählungen dabei, die traurig stimmen, so gibt es auch welche, bei denen herzlich zu lachen ist. Nachdem die Autorin ihr drittes Kind in Simbabwe bekommt, muss auch eine Geburtsurkunde von diesem Land beschafft werden. Die Familie ist dabei bürokratischen Hürden ausgesetzt, welche sie völlig erschöpft. In dieser erheiternden und humorvollen Beschreibung merkt man, dass die Autorin dem Charme des Landes verfallen ist und dies auch gut wiedergeben kann.
Gerade die Herausforderungen, die unter der Willkürherrschaft von Robert Mugabe zu bewältigen sind, welcher jegliche Freiheitsbewegungen unterbindet, sind in vielen Geschichten beschrieben.
Auffallend ist die Distanz der Erzählerin zu ihren eigenen Geschichten. Indem sie von sich als der Arztfrau spricht, wird zwar deutlich, dass es sich um ihre eigenen Erlebnisse handelt, sie sich jedoch davon distanziert. Die Erzählposition irritiert demnach ein wenig.
Was gut vermittelt wird, sind die Glaubenssätze, an denen festgehalten wird. Eine Heilerin ist mindestens so wichtig wie ein Krankenhaus, Jungen von größerer Bedeutung als Mädchen, die Frage des Brautpreises eine zentrale. Zugleich wird aber auch deutlich, dass sich das Weltbild verändert hat. Den Mädchen ist bewusst, dass ihre Freiheit als Frau erst zu erkämpfen ist.