Angeblich entwässert, entschlackt und entgiftet sie. Tatsächlich enthält sie wenig Kalorien, dafür viel Vitamin C, Enzyme und Eiweiß. Allerdings hat sie einem gewöhnlichen Apfel diesbezüglich nichts voraus. Ob echter Schlankmacher oder nicht: auf jeden Fall schmeckt die Ananas gut und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Wurden im Jahr 2005 Ananas im Wert von 160 Mio. US-Dollar in die EU eingeführt, waren es 2007 bereits 213 Mio. Dollar. Als Hauptlieferant für Europa fungiert Costa Rica, das zwischen 2000 und 2006 seine Anbauflächen verdreifacht hat.
In einem aktuellen „Ananasreport“ zeigt die österreichische Umweltschutzorganisation Global 2000 die schädlichen Auswirkungen des Ananasanbaus, einer international agierenden Großindustrie. Die Bauern hören auf, Grundnahrungsmittel wie Getreide, Mais oder Bohnen anzubauen. Oft werden sie mit Mindestpreisen abgespeist, während der Staat die Exportfirmen durch den Ausbau der Infrastruktur und steuerlich begünstigt. Für die Ananas-Monokulturen werden Primärwälder illegal abgeholzt, was zur Austrockung der Flüsse und zu einer Veränderung des Mikroklimas führt.
Der Ananasanbau erfolgt mit einer Unmenge von – teilweise in Europa verbotenen – Pestiziden, die Gewässer und Luft vergiften. Auf den Plantagen arbeiten viele – auch illegale – MigrantInnen, einen gesetzlichen Mindestlohn oder soziale Sicherheiten gibt es nicht, gewerkschaftliches Engagement wird vehement bekämpft.
Sozial- und umweltverträglich: Seit Jahresbeginn gibt es in den Supermärkten Billa, Merkur, MPREIS und ADEG biologisch angebaute Ananas aus fairem Handel. Sie stammen von einer bereits im Jahr 1996 entstandenen Kooperative im Nordwesten von Costa Rica.
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