Wann fühlen Sie sich rundum zufrieden?
Im Kreis meiner Familie oder meiner Freundinnen und Freunde, beim gemeinsamen Kochen und Essen. Oder alleine, in der Natur beim Wandern, Laufen oder Fotografieren. Das gibt mir Kraft.
Welches Land würden Sie gerne bereisen?
Syrien – in Friedenszeiten, mit meinen Freunden, die von dort kommen. Um all das zu sehen, von dem sie mir erzählt haben. Ich lerne schon Arabisch.
Sie sind Naturwissenschaftler und medizinisch bewandert. Welche Entdeckung beeindruckt Sie besonders?
Antibiotika. Die gibt es noch gar nicht lange und haben unzählige Leben gerettet, vor 100 Jahren wären viele Menschen noch gestorben. Außerdem, die Erkenntnisse bzgl. der DNA. Ohne diese gäbe es z.B. keine Insulinproduktion für Menschen mit Diabetes.
Welche persönliche Erkenntnis haben Sie zuletzt gewonnen?
Durch meinen Aufenthalt als Helfer in einem Flüchtlingslager im griechischen Samos im Februar 2020 und durch die Corona-Pandemie bin ich mir meiner privilegierten Lebenssituation und deren Vergänglichkeit bewusster geworden. Ich wertschätze sie jeden Tag.
Welche Eigenschaft würden Sie sich wünschen?
Ich wäre gerne noch spontaner und standhafter – im Sinne von mehr sagen, was ich mir denke, wenn ich davon überzeugt bin, dass es stimmt.
Welche Charakterzüge schätzen Sie an Mitmenschen?
Ehrlichkeit und Hilfsbereitschaft – wenn Menschen gerne helfen, ohne sich eine Gegenleistung zu erwarten, ganz ohne Kalkül.
Welche gute Tat kann jede und jeder hierzulande heute noch tun?
Freundlich sein, die anderen als Menschen respektieren und ihren Bedürfnissen mit Aufmerksamkeit begegnen; das heißt auch, anderen helfen und sie unterstützen, wenn man es kann.
Mit welcher berühmten Persönlichkeit würden Sie gerne einen Kaffee trinken gehen?
Mit dem Dalai Lama. Ich kann mir vorstellen, dass das spannend und bereichernd wäre.
René Flicker, 33, kommt aus Steinbach in der Nähe von Gmünd in Niederösterreich. Er absolvierte die Höhere Bundeslehranstalt für Umwelt und Wirtschaft Yspertal und arbeitet seit zwölf Jahren als Chemielaborant im Forschungszentrum der Firma Agrana in Tulln.
Nach seinem Zivildienst als Sanitäter beim Roten Kreuz blieb Flicker als Ehrenamtlicher dabei, machte diverse Zusatzausbildungen und arbeitete zuletzt auch bei den Corona-Massentests mit. Seit 2015 engagiert er sich in der Flüchtlingsbetreuung über die Vereine „Gmünd hilft“ und „Fremde werden Freunde“. Im Februar 2020 war er eine Woche als Helfer in einem Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Samos.
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