„Bräutigam, teuer meinem Herzen, groß ist deine Schönheit, süß wie Honig.“ Diese poetische Liebeserklärung entstammt dem Gesang einer sumerischen Prinzessin für ihren König Schu-Schin vor ca. 5.000 Jahren.
My sweet honey, luna de miel (Flitterwochen) – in vielen Sprachen assoziiert der klebrige Süßstoff amouröse Beziehungen. Nur von den alten Germanen, die ja bekanntlich den Met, den „Honigwein“, kübelweise tranken, sind keine derartigen Assoziationen bekannt. Vielleicht weil die Germaninnen mit ihren met-trunkenen Männern andere Erfahrungen verknüpften. Heute wird eine Art Met noch gerne in Äthiopien, Ostafrika und Südafrika getrunken.
Die braven emsigen Bienen, die deswegen von den Nazi-Ideologen zum Vorbild für eine gesunde Volksgemeinschaft hochstilisiert wurden, erzeugen aus dem direkt von den Blüten gewonnenen Nektar den Blütenhonig und aus dem Honigtau den Waldhonig. Dieser ist eigentlich der von Insekten, v.a. Blattläusen, verarbeitete und ausgeschiedene Pflanzensaft („Honigtau“), was die Werbung geflissentlich verschweigt.
Die Bienen sind ein Musterbeispiel einer geglückten Globalisierung. Weltweit in ca. 20.000 Arten verbreitet, kennen sie keine Grenzen, breiten sich aus, wie sie wollen oder wie es ihnen die Klimaveränderungen nahe legen. Und für ein Kilogramm Honig legen sie – imaginär – ungefähr zwei Erdumkreisungen zurück.
Der Großteil der Weltproduktion von über eine Million Tonnen Honig stammt aus China, Zentralasien, Nord- und Mittelamerika. Von dort, aus Mexiko, Guatemala und Nicaragua, stammen auch die meisten der im Fairen Handel vertriebenen Honigsorten. WeH