Sie ist wohl das einzige weltweit verbreitete Möbelstück, dessen Ursprung in der Karibik liegt. Amaka nannten sie die im heutigen Haiti ansässigen Kariben, die bald ausgerottet wurden. Besonders die Seeleute fanden das Netz, in dem die „Wilden“ schliefen, höchst praktisch. Seine weiten Maschen garantieren Kühlung von unten. Sachtes Schaukeln erzeugt willkommenen Seitenwind, wofür man in den Tropen oft dankbar ist. Auch an Bord konnte man darin besser schlafen als in den engen, stickigen Holzkojen. Die Hängematte trat also einen Siegeszug rund um die Welt an und ist heute auf dem Nil ebenso zu Hause wie in indischen Ferienkolonien.
Obwohl es gar nicht so aussieht, ist auch der in den meisten europäischen Sprachen gebräuchliche Name vom karibischen Wort abgeleitet. So einfache Versionen wie das spanische hamaca oder das bulgarische chamak bedürfen keiner Erklärung. Aber dass aus „amaka“ die dem Duden bekannte Hängematte wurde, ist nur über den Zwischenschritt der „hangmat“ erklärbar. So gaben die Niederländer dem hängenden Bett einen für sie verständlichen Namen.
Hängematten gibt es von weitmaschig handgeknüpft bis zu festem Tuch vom Webstuhl. Diese Variante empfiehlt sich vor allem für die kühleren Gegenden. Von der praktischen Ausführung in Fallschirmseide, die in eine Hosentasche passt, bis zu den reich verzierten, mit Holzstecken verstärkten Ehebetthängematten, wie sie TouristInnen aus Nicaragua oft mitbringen, reicht die Palette. Solche mögen die Idee zum Film „Love in a hammock“ geliefert haben. Besonders fein sind die Baumwollnetze aus dem mexikanischen Yucatán, die dort in keinem Haushalt fehlen. Eine Siesta im Bett wäre bei den dortigen Temperaturen unvorstellbar.