Ich finde den Leitartikel vom Juni 2006 anbiedernd an den offiziellen Medien-Mainstream und zugleich beleidigend für die langjährige Arbeit der Lateinamerika-Solidaritätsbewegung, der mit „Enlazando Alternativas 2“, dem Gegengipfel zum neoliberalen „Bla-Bla-Lateinamerika-Gipfel“ eine erfolgreiche Großveranstaltung gelungen ist. Anstatt den Veranstaltern zu gratulieren, unkt Ihr da etwas von „Projektion in die Ferne“, etc… „Hugo“ und „Evo“ sind eben mehr als „Popstars“ der globalisierungskritischen Bewegung – es sind immerhin zwei Präsidenten, die dem globalen neoliberalen Druck Widerstand entgegensetzen. Im Vergleich zu den Ideen der 1960er und 1970er Jahre (die leider auch nicht verwirklicht wurden) sind die globalisierungskritischen Töne von ATTAC oder den Sozialforen ohnedies äußerst moderat und angepasst. Verkommt bitte nicht wie die Gewerkschaftsbewegung und verschlaft nicht vor lauter Vorsicht und Rücksicht den Aufbruch einer breiten Bewegung: eine „andere Welt ist möglich“ (eigentlich müsste man sagen „notwendig“)
Richard Langthaler
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