Die Präsidenten von Nigeria und Kamerun haben im Juni ein Abkommen unterzeichnet, das den Grenzkonflikt um die ölreiche Halbinsel Bakassi beendet. Damit erkennt Nigeria das Urteil des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag an, der das Gebiet 2002 Kamerun zusprach.
Kamerun hatte sich vor zwölf Jahren an den Gerichtshof gewandt, nachdem keine bilaterale Einigung erzielt werden konnte. Mitte der 1990er Jahre eskalierte der Grenzstreit, der bis in die Kolonialzeit zurückgeht, in einer Phase militärischer Auseinandersetzungen. UN-Generalsekretär Kofi Annan lobte die Einigung als beispielhaft. Mit einem Jahresbudget von fünf Millionen US-Dollar verhandelte in den letzten drei Jahren eine kleine Kommission von ExpertInnen und internationalen BeobachterInnen den militärischen Rückzug und legte den Grenzverlauf fest. Zum Vergleich: Die bislang erfolglosen Bemühungen, die Grenzziehung zwischen Äthiopien und Eritrea zu regeln, kosteten die UNO bereits 1,2 Mrd. Dollar.