In der dritten Märzwoche hatte der argentinische Planungsminister Julio De Vido angekündigt, dem Unternehmen Aguas Argentinas, einer Tochterfirma des französischen Wasser-Riesen Suez, die Lizenz zu entziehen und den Vertrag aufzulösen. Grund dafür sei, so der Minister, fehlende Vertragserfüllung, Verzögerung von Investitionen, fallweise Verschmutzung des Wassers. Die Regierung will die Wasserversorgung von Buenos Aires und Umgebung nunmehr in die Hände einer neu zu gründenden staatlichen Gesellschaft legen.
In Bolivien unterzeichnete Präsident Evo Morales am 1. Mai das Dekret zur Verstaatlichung der Öl- und Erdgasindustrie. Damit gingen 52 Öl- und Gasraffinerien in das Eigentum der Nation über. Binnen 180 Tagen können ausländische Unternehmen mit dem Staat neue Verträge aushandeln, die dem Staat einen Anteil von 82 Prozent zusprechen.
Während die Unternehmen diese Maßnahme relativ gefasst hinnahmen, beklagten westliche Politiker die „fehlende Investitions-Sicherheit“.