In der ersten Aprilhälfte fand in Bogotá eine erste Anhörung des „Ständigen Gerichts der Völker“ (PPT, in Nachfolge der Russell-Tribunale) zu Menschenrechtsverletzungen internationaler Großkonzerne im Land statt. Coca Cola, Chiquita und Nestlé saßen auf der Anklagebank.
Kolumbien ist für gewerkschaftlich organisierte ArbeiterInnen das gefährlichste Land der Welt. Um die Organisierung der Beschäftigten zu behindern und Lohnkosten einzusparen, gehen die Unternehmen immer mehr dazu über, eigene Produktionsstätten zu schließen und mit Lizenzverträgen zu arbeiten. Mit Erfolg: 1990 erwirtschaftete jeder Nestlé-Beschäftigte in Kolumbien einen Wert von 109.000 US-Dollar, 2005 bereits 427.000 Dollar.
Lassen sich die ArbeiterInnen immer noch nicht disziplinieren, werden paramilitärische Killerbanden angeheuert. Bei Nestlé wurden zehn Gewerkschaftsaktivisten ermordet, bei Coca Cola neun. In den USA läuft dazu seit Jahren ein Prozess; immer mehr US-Universitäten boykottieren das Getränk.