Trikont, Vertrieb Hoanzl
Vorweg zur Erklärung: Mestizo – früher ein Schimpfwort – ist mittlerweile ein positiv gemeintes und von den Beteiligten selbst verwendetes Etikett für grenzüberschreitende lateinamerikanische Musik. Wie der Titel schon ahnen lässt, vereint diese CD vorwiegend Stücke von Musikerinnen und Musikern, die mit der amerikanischen Freihandelszone ALCA und den bereits bestehenden Auswirkungen der Globalisierung auf ihrem Kontinent ganz bestimmt nicht einverstanden sind, sich mit den Zapatisten solidarisch erklären, überhaupt gesellschaftliche Probleme thematisieren und dies mit deutlicher Sprache artikulieren.
Ein quirliges Gemisch aus Latin Ska, Cumbia, Reggae, Hip Hop, Salsamuffin und dergleichen, vorwiegend vorgetragen von Gruppen aus Mexiko, Brasilien, Venezuela und Argentinien. Einige der hier versammelten Gruppen wie Karamelo Santo oder Panteón Rococó sind hierzulande vor allem dank des Übersee-Labels manchen schon ein Begriff, einige andere sind hier noch echte Geheimtipps. Allen gemeinsam aber sind die musikalische Experimentierfreudigkeit und ihr gesellschaftliches und politisches Engagement. Ein Lied passt lediglich musikalisch nicht ganz dazu: die offizielle Hymne der Landlosen, sehr eindrucksvoll vorgetragen vom Chor der Universität Sao Paulo.