Im südasiatischen Inselstaat, wo das Seebeben vom vergangenen Dezember 31.000 Menschenleben kostete und eine halbe Million Menschen obdachlos machte, hat die Fluthilfe nun die Regierung in eine schwere Krise gestürzt. Die internationale Gebergemeinschaft hat zwei Milliarden Dollar Hilfe zugesagt, dringt jedoch darauf, dass das Geld allen Flutopfern zugute kommt.
Nach einem Regierungsplan sollten nun lokale Komitees eingerichtet werden, die die Verteilung der Hilfsgelder regeln. Das hätte in den von den tamilischen „Befreiungstigern“ beherrschten oder kontrollierten Gebieten einen direkten Einfluss der LTTE auf den Einsatz der Mittel bedeutet – und eine politische Aufwertung der Aufständischenbewegung, so befürchtet die singhalesisch-marxistische Partei JVP, der Juniorpartner in der Regierung. Da Präsidentin Kumaratunga an dem Plan festhält, verließ Mitte Juni die JVP die Koalition. Die regierende SLFP verfügt nun nur mehr über 81 der 225 Parlamentssitze.