Das Himalaya-Königreich kommt nicht zur Ruhe: Am 31. Jänner hat König Gyanendra die Regierung von Premierminister Bahadur Deuba entlassen und den Ausnahmezustand verhängt. Dutzende von Polit-AktivistInnen wurden verhaftet. Die Presse unterliegt der Zensur durch das Militär.
Der König begründete seinen Coup mit der „Unfähigkeit“ der Regierung, insbesondere bei der Lösung des inzwischen fast neun Jahre dauernden Aufstands maoistischer Rebellen, die praktisch das gesamt ländliche Gebiet kontrollieren. Gyanendra, der nach dem mysteriösen Mord im Königshaus vom Juni 2001 seinem populären Bruder Birendra nachfolgte, gilt als Mann der harten Hand, aber auch als offen für Verhandlungen. Die Aufständischen ihrerseits forderten direkte Verhandlungen mit dem König. Der Frust über 15 Jahre Misswirtschaft unter demokratischer Fassade ist groß. Doch ohne die Parteien und auf diktatorischem Wege wird eine friedliche Lösung auch nicht tragfähig sein.