Trotz Rückzugsankündigung ist die OMV noch immer in Ecuador aktiv. Käufer für die Anteile werden gesucht.
Nach dem Rückzug der Österreichischen Mineralölverwaltung (OMV) aus dem bürgerkriegsgeschüttelten und diktatorisch regierten Sudan kündigte der Konzern auch den Rückzug aus Ecuadors Regenwald an. Doch ist gegenwärtig die Beteiligung an zwei „Blöcken“ (je 2.000 km2 große Fördergebiete) mit 25 bzw. 17,5% noch aufrecht.
Lateinamerika zähle nicht zu den Kernregionen der OMV, heißt es aus der Unternehmenszentrale in Wien, deshalb wolle man die Anteile in Venezuela und Ecuador veräußern. „Interessenten für die Anteile sind vorhanden, die OMV behält sich jedoch den Zeitpunkt für einen aktiv betriebenen Verkaufsprozess vor und nennt aus wettbewerbsrechtlichen Gründen keinen der Interessenten namentlich.“
Wer glaubt, dass sich der Konzern aus Gründen der viel zitierten sozialen Unternehmensverantwortung zurückziehen will, täuscht sich. In erstaunlicher Offenheit heißt es: „Ölqualität, Umweltaspekte oder die Präsenz indigener Völker sind für die Verkaufsentscheidungen nicht ausschlaggebend.“