Es gibt kein „weg“werfen. Unterwegs auf alten Inkapfaden in Peru kam ich oft an kleinen Siedlungen vorbei und immer wieder fiel mir auf, dass die Menschen jeglichen Abfall in Bächen und auf Wiesen entsorgten. Unzählige Plastiksäcke, leere Flaschen, Ölkanister und vieles mehr lagen in der Landschaft und verschmutzten das Trinkwasser und den Boden. So konnte ich zum ersten Mal auf meiner Wanderung selbst das Wasser in den Bergen nicht mehr trinken. Mir kamen die Worte von einem meiner Universitätsprofessoren in den Sinn: „Es gibt kein „weg“werfen.” („There is no away.“) Selbst wenn wir den Abfall nicht mehr sehen, ist er immer noch hier. In der Müllverbrennungsanlage wird er zu Abgasen und auf der Deponie verschmutzt er unser Wasser. Indem wir Dinge wegwerfen, glauben wir, dass sie für immer weg sind, doch allzu oft vergessen wir, dass wir ein Teil eines großen Netzwerkes sind: des Netzes des Lebens, das unseren Planeten vereint. Alles, was wir diesem Netz antun, trifft letzten Endes uns selber.
Entlang des Weges plaudere ich immer mit Menschen; wir sprechen oft über Umweltschutz, doch selten herrscht Bewusstsein darüber, dass jeder selbst den ersten Schritt setzen muss. Umweltschutz beginnt immer mit unseren eigenen Handlungen: Wir können Müll vermeiden, indem wir mit einer Stofftasche einkaufen gehen, anstatt Plastiksäcke aus dem Geschäft heim zu tragen. Wir können vielfach verpackte Gegenstände einfach nicht kaufen. Fällt einmal Müll an, können wir ihn trennen oder wiederverwerten.
Das sind kleine Schritte, zweifelsohne, aber sie sind wichtig; und eines sollte uns immer bewusst sein: Der Mensch hat das Netz des Lebens nicht gesponnen, wir sind bloß ein kleiner Strang in ihm. Bewahren wir es doch!
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