Tausche Surinam gegen New Amsterdam

Von D.T. · · 2003/10

Kurze Geschichte der einzigen holländischen Kolonie Südamerikas.

Surinam liegt an der nordöstlichen Küste Südamerikas zwischen Guyana und Französisch Guyana. Im Süden grenzt es an Brasilien. Von den 420.000 EinwohnerInnen sind etwa 35 Prozent Indischstämmige, 30% Kreolen, 18% Javaner, 10% Maroons (Schwarze, z.B.: Saramakaner) und 3 % Indianer. Die offizielle Landessprache ist Niederländisch.
Bis 1975 war Surinam als Holländisch-Guyana niederländische Kolonie. Holland hatte das Land 1667 im Tausch für New Amsterdam – das heutige New York – erhalten. 1980 wurde das Parlament durch einen Staatsstreich des Militäroberst Dési Bouterse aufgelöst. Sieben Jahre lang blieb er an der Macht, ehe freie Wahlen abgehalten wurden. 1990 kam es erneut zu einem Putsch durch Bouterse, diesmal hielt er sich gerade ein Jahr. Seit August 2000 regiert Staatschef Runaldo Ronald Venetiaan von der Partei Nieuwe Front voor Democratie (NF) – einem Bündnis u.a. aus der kreolischen Nationalen Partei (NPS), der Indischen Fortschrittlichen Reformpartei (VHP) und der javanischen Partei (PL).

Ein ehemaliger Leibwächter von Bouterse, Ronnie Brunswijk, organisierte 1986 den Widerstand der Schwarzen gegen die Regierung. Die Surinam Liberation Army (SLA) forderte unter anderem eine demokratische Regierung und mehr Rechte für die Maroons. Angriffe galten vor allem den Bauxitminen und militärischen Stützpunkten. Mit dem Friedensvertrag von Kourou im Jahr 1989 versprach die Regierung u.a. einen vollständigen Rückzug aus den Maroons-Gebieten. Nur wenig später flammten die Kämpfe erneut auf – diesmal auch gegen indianische Milizen, die zuvor von den Militärs ausgerüstet worden waren. Mit dem Friedensabkommen von 1992 wurde der Kampf beendet.
Wirtschaftlich ist das Land vor allem von den Bauxitvorkommen abhängig. Bauxit wird zur Herstellung von Aluminium benötigt. Im Zweiten Weltkrieg wurde deshalb Surinam zum wichtigen Partner für die US-Rüstungsindustrie. Zu den wichtigsten Exportländern zählen die USA, Niederlande und Norwegen.

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