Während in Kenia die Friedensgespräche zwischen der sudanesischen Regierung und der Sudan People’s Liberation Army (SPLA) fortgesetzt werden, sind regierungsnahe Milizen unter der Führung des Kommandanten Paulino Matiep seit Jahresbeginn dabei, entlang der Straße von Bentiu über Ler nach Adok im Westen der Provinz Upper Nile systematisch DorfbewohnerInnen zu vertreiben. Das geht aus den kürzlich veröffentlichten Berichten der International Crisis Group (ICG) und der internationalen Beobachtergruppe Civilian Protection Monitoring Team (CPMT) hervor.
Laut Operation Lifeline Sudan (OLS), einem Konsortium aus UNICEF, Welternährungsprogramm (WFP) und 35 NGOs, wage es keine Hilfsorganisation mehr, im Ölfördergebiet in Upper Nile Versorgungsstationen einzurichten. Nach OLS-Angaben sind weit mehr als 10.000 Personen auf der Flucht. Die Zahl der getöteten Zivilisten ist unbekannt. Zahlreiche Menschen werden verschleppt, zwangsrekrutiert oder misshandelt.