Am 1. Jänner 1994 trat das Freihandelsabkommen zwischen Kanada, den USA und Mexiko in Kraft – am selben Tag starteten die Zapatisten ihren symbolträchtigen Aufstand in Chiapas. Seither sank der Anteil der Agrarprodukte an den Gesamtexporten (von denen heute 89 % in die USA gehen) von 4 auf 2 %, während der der verarbeitenden Industrie von 84 auf 98 % stieg. Die inländische Wertschöpfung ist jedoch gering – ein Großteil entfällt auf die Maquila-Industrie mit ihren schlecht bezahlten Arbeitsplätzen.
Im Zeitraum von 1994 bis 2000 haben die USA die Subventionen ihrer Landwirtschaft von 5 auf 32 Mrd. US-Dollar im Jahr erhöht, was zu einer Exportoffensive im Agrarsektor führte. Heute importiert Mexiko 58,5 % des nationalen Reis-Konsums, 49 % bei Weizen, 40 % bei Fleisch und 25 % bei Mais, der Basis der traditionellen Ernährung.
Ein „Export“ stieg jedoch beträchtlich: in den Jahren des NAFTA-Abkommens wuchs die – natürlich nur geschätzte – Zahl der illegalen MigrantInnen von Mexiko in die USA von 210.000 auf 270.000 Personen jährlich.