Dieser Artikel hat mich besonders interessiert. Einige Aspekte sind richtig herausgearbeitet: es ist das innewohnende „Hirnschmalz“, das die hohen Medikamentenpreise (wenn überhaupt) rechtfertigt. Dies erklärt, warum die Patente „mit Zähnen und Klauen“ und gegebenenfalls juristischen Tricks verteidigt werden. Der Preis für die entsprechende Feinchemikalie wäre weitaus geringer.
Eine Konklusion hieraus könnte sein, die Kalkulationsspannen der Generika-Hersteller anzuprangern, oder? Diese haben nur marginale Kosten in Forschung, Entwicklung und Klinik. Auch der Weg zur Markteinführung ist durch das Original bereits geebnet …
Die Intention folgender Anführungen ist mir nicht klar: es werden Umsätze, Forschungsbudgets und Markteinführungskosten einzelner Firmen oder der gesamten Branche aufgezählt und gegen jetzige Gewinne und zukünftige potenzielle Marktzulassungen aufgerechnet. Mit der richtigen Analyse haben sowohl Börsianer als auch Forschungschefs ihre liebe Not.
Was bleibt, ist die oberflächliche Erkenntnis, dass sehr viel Geld im Spiel ist. Und weiters, dass dieses Geld wohl gut angelegt wäre, wenn Medikamente oder zugrunde liegende Patente kostenlos an Dritte-Welt-Staaten weitergegeben würden. Zum Teil passiert das durchaus, indem Mittel z.B. gegen Lepra oder Malaria umsonst oder über die WHO zum Selbstkostenpreis zur Verfügung gestellt werden.
Nur eines stört mich an der Diskussion (nicht nur in Ihrem Magazin): warum werden in diesem Zusammenhang nur die Pharmakonzerne angeprangert? Sollten nicht multinationale Nahrungsmittel- (Nestlé, direkt) oder Autohersteller (MB, GM für Logistik) und Computer-Firmen (Microsoft, IBM für Bildungsprogramme) genauso ihren Beitrag leisten?
Philipp Lehr
2340 Mödling