MitarbeiterInnen von Menschenrechtsorganisationen, solidarische Geistliche, indianische FührerInnen leben in Guatemala auch nach Ende des Bürgerkriegs gefährlich. Im vergangenen Jahr ereigneten sich 19 politisch motivierte Morde, 69 Personen erhielten Morddrohungen, darunter auch Rigoberta Menchú, die deshalb ihren Wohnsitz wieder nach Mexiko verlegt hat. Anfang Mai wurde in einem kleinen Dorf im Westen des Landes Guillermo Ovalle begraben, der Buchhalter der Menchú-Stiftung. Die Nobelpreisträgerin und VertreterInnen von Menschenrechtsorganisationen sind überzeugt, dass mit diesem neuerlichen Mord all jene eingeschüchtert werden sollen, die sich aktiv für die Aufklärung des Genozids an der Maya-Bevölkerung einsetzen.
Ende Mai begann in Spanien ein – von Menchú angestrebter – Prozess gegen den früheren Diktator und heutigen Parlamentspräsidenten Efraín Ríos Montt wegen Genozids an der Indígena-Bevölkerung.