Machen wir’s besser

Von Richard Solder · · 2020/Mai-Jun

Wir stecken in einer heftigen Krise. Behalten wir trotz allem Courage, Weltoffenheit und einen Blick auf das große Ganze.

In den Tagen, in denen dieser Text entstand, ließ die akute Angst vor der Corona-Pandemie in Österreich nach, dafür nahm die Sorge um die Wirtschaftskrise zu: Die Kurve hatte sich entscheidend verflacht, das Gesundheitssystem hielt Stand. Rund 500 Menschen starben, Stand Redaktionsschluss, und jedes einzelne verlorene Menschenleben ist eines zu viel.

COVID-19 wird uns noch länger begleiten. Für viele ist es schon jetzt eine sehr schwere Zeit und es wird so bleiben: Viele haben ihren Job verloren, kämpfen um das wirtschaftliche Überleben von Projekt, Organisation oder Geschäft.

Gerade NGOs und kulturelle Initiativen, aber auch Angebote für MigrantInnen gehören zu den Bereichen, die am meisten unter Druck geraten. Nicht zuletzt durch die Politik der schwarzblauen Regierung, die Gelder strich und Förderungen kürzte, war bei vielen schon davor die Situation eng.

Mutig & beharrlich. Vor kurzem erreichte uns eine E-Mail eines Lesers. Er schrieb sinngemäß, bei vollem Verständnis für die Sorgen vieler, es sei nicht der Moment, den Kopf in den Sand zu stecken. Unsere Welt bräuchte jetzt jene, die „mutig, behutsam und beharrlich für eine hoffentlich bessere Zukunft etwas wagen – im Kleinen wie im Großen, zu Hause, in Europa, an den Grenzen von Europa und weit darüber hinaus“.

Auch wir beim Südwind-Magazin sind derzeit teils mit uns selbst beschäftigt: Die wirtschaftliche Krise trifft uns, die Anzeigen brechen ein und staatliche Unterstützung gibt es nur für Tages- und Wochenzeitungen, und dabei v.a. für den Boulevard (vgl.  S. 49 in dieser Ausgabe).

Es geht aber jetzt darum, erst recht unser internationales KorrespondentInnen-Netzwerk zu nutzen und aus jenen Regionen der Welt zu berichten, die in unseren Breitengraden oftmals vernachlässigt werden.

Eines ist klar: Die Corona-Pandemie ist erst dann überstanden, wenn die Krankheit überall auf der Erde abgewehrt wird. Weltbewusstsein ist wichtiger denn je.

Fokus Gemeinwohl, jetzt! Viele Länder erwischt es viel schlimmer als Österreich. Da geht es zuerst um Krisenmanagement, und um gegenseitige Unterstützung auch international. Mutig und beharrlich sollten wir, von Bad Kleinkirchheim bis Buenos Aires, dann auch sein, wenn es darum geht, wer am Ende für die ganzen Hilfspakete zahlt. Erinnern wir uns: Neoliberale Wirtschaftspolitik führte in ein Desaster, Banken und Konzerne wurden 2008 ff. durch Steuergeld gerettet. Die jetzige Krise muss solidarisch bewältigt, Ärmere, Arbeitslose und Menschen in prekären Situationen dürfen nicht im Stich gelassen werden.

Stichwort Ideen für eine bessere Zukunft: Jetzt ist der Zeitpunkt, um über ökosoziale, am Gemeinwohl orientierte Ökonomie zu sprechen. Mit einem Gesundheitswesen, das für alle da ist. Fangen wir gleich damit an.

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