Die prominente Flüchtlingshelferin Ute Bock verstarb am 19. Jänner.
Ute Bock, geboren 1942 in Linz, war eine Flüchtlingshelferin, die tausenden in Österreich ankommenden Asylsuchenden und MigrantInnen geholfen hat. Und sie hat mit ihrer Arbeit viele Menschen inspiriert.
Lange Zeit war Ute Bock in Wien Betreuerin und Heimleiterin im sozialen Bereich. Anfang der 2000er Jahre ging sie in Pension – und fing irgendwie erst so richtig an. Der Verein Ute Bock wurde gegründet und stellt seither hunderten von Asylsuchenden Wohnraum zu Verfügung. Zudem hilft der Verein bei rechtlichen Fragen, organisiert Bildungsprogramme und Kurse und vergibt Kleidung. Ute Bock kümmerte sich über 50 Jahre um andere Menschen. 2013 erlitt sie einen Schlaganfall.
„Bock for President“. Ute Bock engagierte sich aus eigener Überzeugung und zeigte immer wieder, was Zivilcourage heißt. Sie begeisterte als starke Persönlichkeit: Bodenständig und immer ihren Überzeugungen treu bleibend, überraschte sie als schlagfertige, humorvolle Frau, etwa als Interviewpartnerin oder im Rahmen von Auftritten. „Ich habe einen Vogel, aber es gibt viele Leute, die meinen Vogel unterstützen“, so eines ihrer legendären Zitate, im Rahmen der Verleihung des Goldenen Verdienstzeichens der Republik 2012.
Ute Bock wurde mit verschiedensten Preisen ausgezeichnet – darunter der UNHCR-Flüchtlingspreis, der Bruno Kreisky Preis für Verdienste um die Menschenrechte und der Dr. Karl-Renner-Preis –, ihr Engagement wurde mehrfach verfilmt (u.a. Doku „Bock for President“).
Posthum wurde eine Petition gestartet, Ute Bock einen Platz in Wien zu widmen, für Anfang Februar ein Lichtermeer am Heldenplatz in Wien organisiert.
In den frühen Morgenstunden des 19. Jänner 2018 ist Ute Bock nach kurzer schwerer Krankheit verstorben.
Ute Bock wird fehlen, nicht nur als Flüchtlingshelferin, sondern als Mensch und Hoffnungsträgerin. „In ihren Projekten wird ihr Engagement weiterbestehen“, so Bundespräsident Alexander van der Bellen. sol
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