Eine zeichnerische Dokumentation einer Forschungsexpedition in die Arktis.
Das Eis in der Arktis ist in den vergangenen 38 Jahren um die Hälfte zurückgegangen. Und diese Tatsache könnte zu einer drastischen Zunahme der wirtschaftlichen Nutzung führen, die das Weltklima weiter anheizt. Denn in der Region werden erhebliche Rohstoffvorkommen vermutet. Die Arktis erwärmt sich doppelt so schnell wie andere Weltregionen. Geht die Klimaerwärmung ungebremst weiter, könnte der Nordpol bis Mitte dieses Jahrhunderts eisfrei sein. In der Arktis wirken besondere Rückkoppelungsmechanismen, die die Wissenschaft als „Arktische Verstärkung“ bezeichnet.
Im Rahmen eines groß angelegten wissenschaftlichen Projektes soll die „Arktische Verstärkung“ tiefer verstanden werden, um verbesserte Prognosen zu ermöglichen. Beteiligt an dem Forschungsvorhaben sind bis zu 80 WissenschaftlerInnen von drei deutschen Universitäten (Leipzig, Köln und Bremen) und zwei außeruniversitären Forschungseinrichtungen.
Das Projekt wurde in der Tradition der Expeditionsmalerei früherer Jahrhunderte durch eine Zeichnerin begleitet, die auch lange Gespräche mit den ForscherInnen führte – über ihre Arbeit, über Anekdotisches, die eigene Befindlichkeit und die Klimaforschung im Allgemeinen.
War die Arktis im 19. Jahrhundert eine Region der Entdecker und Abenteurer, so ist sie heute die „Hauptstadt der Klimaforschung“ und eine „Alarmanlage“ für das Weltklima, sagt einer der beteiligten Forscher. Sie arbeiten mit modernster Technik und verlassen die Siedlungen nur bewaffnet – sollten sie einem Eisbären begegnen. Was Menschen allerdings nur sehr selten widerfährt. ki
Kerstin Heymach, Manfred Wendisch, Annette Rinke: Klima-Aufzeichnungen (Edition Lammerhuber, Baden 2017, 176 Seiten, 74 Pastelle, Zeichnungen,Skizzen. Deutsch, Englisch. 39,90 €)
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