Wie das Südwind-Magazin das Jahr 2018 plant – und warum wir politische Debatten nicht rechten Argumenten überlassen dürfen.
Die gute Nachricht zu allererst: Wir machen weiter! Langjährige LeserInnen, solidarische UnterstützerInnen und neue AbonnentInnen haben das Südwind-Magazin gerettet. Danke!
Mit dem Jahr 2017 hat die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit nach fast 40 Jahren die Förderung des Südwind-Magazins völlig überraschend eingestellt. Die Weiterexistenz war in Frage gestellt. Auch jetzt gilt es, vorsichtig einen Schritt nach dem anderen zu machen und gut zu planen.
Das Plus bei den Abos hat unsere Erwartungen weit übertroffen: Wir stehen nun bei rund 5.500 Abonnements, davon knapp 1.500 neue innerhalb von etwas mehr als einem Jahr.
Allerdings hatten wir 2017 auch auf anderweitige Unterstützung gehofft. Doch neue FördergeberInnen und -möglichkeiten fanden sich bis jetzt nicht. Der Kassasturz Anfang des Jahres zeigte: Strategisch am klügsten ist es, auf Nummer sicher zu gehen, erstmal 2018 nur sechs Ausgaben (statt bisher zehn) herauszubringen und damit das Erscheinen für das ganze Jahr zu gewährleisten – und den AbonnentInnen dafür noch zusätzlich etwas zu bieten. Mit dem Ziel, in Zukunft wieder in gewohnter Weise zu infomieren. Wir bauen jetzt weiter auf Sie, liebe LeserInnen. Wir hoffen, dass Sie unsere Vorgehensweise mittragen und weiter ein Stück dieses spannenden Weges mit uns gehen. Für das „Weniger“ an gedruckten Ausgaben wollen wir Ihnen auf andere Weise ein „Mehr“ bieten. Daran arbeiten wir noch. Wir werden Sie an dieser Stelle bzw. auf www.suedwind-magazin.at informieren.
In Zukunft wird das Südwind-Magazin am Anfang aller ungeraden Monate (Mai, Juli, September und November) erscheinen. Das nächste Heft fällt in die Umstellungsphase und erscheint Ende März.
Wichtiger denn je! Eines ist klar: Ob sechs- oder zehnmal im Jahr – eine kritische, weltoffene Berichterstattung ist heute wichtiger denn je.
Im November verwies ich an dieser Stelle auf die Notwendigkeit, der neuen Bundesregierung auf die Finger zu schauen. Nun, drei Monate später, wissen wir bereits, wofür diese Regierung steht: für Sozialabbau, Klientelpolitik und nationalistisches Denken. Die PR-Maschinerie, die gleichzeitig hochgefahren wurde, arbeitet auf Hochtouren, um Medien und Öffentlichkeit bei Laune zu halten.
Am 13. Jänner zeigten Tausende auf Wiens Straßen im Rahmen der „Neujahrsempfangsdemo“, dass viele Menschen in Österreich erkennen, in welche bedenkliche Richtung es derzeit politisch geht.
Und in diese Richtung wird gezielt gelenkt. ExpertInnen sprechen schon lange davon, dass Mainstream-Medien und PolitikerInnen unterschiedlicher Couleur mitverantwortlich für die Stimmung im Lande sind. Christoph Hofinger vom Meinungsforschungsinstitut Sora hat es bereits anlässlich des Bundespräsidentenwahlkampfes 2016 in der Stadtzeitung Falter (Ausgabe 21/16) so formuliert: „Die Politiker des Zentrums haben enorm viel dazu beigetragen, dass fast nur noch die FPÖ-Perspektive auf die Lage der Nation sichtbar ist.“ Und zwar, weil sie „in ihrer Wortwahl jene Diagnosen und Zielsetzungen“ übernommen haben, die nicht mehr sozialdemokratisch oder christlich-sozial waren, sondern „rechtsaußen“, so Hofinger damals.
Der andere Blick. Das Südwind-Magazin leistet seinen Beitrag dazu, dass auch andere Perspektiven in die Debatten einfließen: Österreich wird die Herausforderungen unserer Zeit nicht alleine meistern. Es braucht dazu internationale und globale Konzepte – allen voran die SDGs, die nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen. Und es braucht die Zivilgesellschaft und individuelles Engagement. Unzählige Initiativen, Ideen und Tools machen Mut und bieten eine Zukunftsperspektive, von Mürzzuschlag bis Soweto. Wir sehen es als unseren Auftrag, darüber zu berichten. Dank der großartigen Unterstützung, die wir vom zivilgesellschaftlichen Österreich bekommen, können wir das auch weiter tun. Vielen Dank, und anregende Lektüre!
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