Wie CARE heute weltweit hilft …

… 70 Jahre nachdem die ersten CARE-Pakete in Österreich angekommen sind, erklärt Geschäftsführerin Andrea Barschdorf-Hager.

Hat Ihre Familie damals ein CARE-Paket bekommen?

Ja, mein Vater hat mir oft davon erzählt, wie sehr er sich über die Schokolade und den Kaugummi gefreut hat.

Ab wann half CARE von Österreich aus?

CARE wurde 1986 auch in Österreich gegründet. Im vergangenen Jahr hat CARE Österreich insgesamt 70 Projekte weltweit betreut.

Wo liegt dabei der Fokus?

CARE bekämpft Armut weltweit, mit Schwerpunkt auf der Unterstützung von Frauen und Mädchen.

Gibt es beim Einsatz heute noch Parallelen zu Zeiten des CARE-Paketes?

Ja, modernisierte Pakete, in Form von leicht tragbaren Stoffsackerln, wurden im Vorjahr speziell für Flüchtlinge auf der Balkanroute verteilt. Ansonsten funktioniert die Hilfe in der Regel nicht mehr mit Paketen, sondern folgt UN-Standards zur Grundversorgung der Betroffenen.

Die Menschen in Österreich machen sich mittlerweile über ihre eigene Zukunft Sorgen. Merkt CARE das?

Generell wird es immer schwieriger, Aufmerksamkeit und Spenden zu bekommen. Die Flut an negativen Informationen trägt zur Abstumpfung bei. Andererseits bin ich vom Engagement der Menschen bei uns beeindruckt.

Wie kann man trotz allem ein globales Bewusstsein für die Herausforderungen in der Welt schaffen?

Indem man über Menschenschicksale berichtet und positive Erfolge aufzeigt, die es selbst in aussichtslos scheinenden Situationen immer wieder gibt.

Spendenkampagnen mit Kinderbildern fördern Klischees. Hören Sie den Vorwurf öfters?

Unsere Werbekampagne verzichtet bereits seit Jahren bewusst auf die Abbildung von Personen. Allerdings stellen die größte Bevölkerungsgruppen in Regionen, in denen CARE arbeitet, meistens Kinder und Jugendliche dar. Sie sind oft Opfer, stehen aber auch für das Potenzial, ihr Land positiv zu gestalten. Wenn wir auf Bilder von Kindern z.B. auf der Website zurückgreifen, dann tun wir das ausschließlich in einem positiven und würdevollen Kontext unter der Berücksichtigung eines Code of Conduct.