Xiao Lu wurde 1962 in Hangzhou geboren, studierte Kunst und nahm 1989 mit einer Skulptur an der ersten und einzigen chinesischen Avantgarde-Ausstellung in Peking teil. Kurz nach der Eröffnung schoss sie mit einem Luftdruckgewehr auf ihr eigenes Werk. Die Aktion ging durch die Medien – für viele war sie im Nachhinein betrachtet ein Vorbote des vier Monate später folgenden Massakers auf dem Tiananmen-Platz.
Xiao selbst schrieb später in einem autobiographischen Roman, dass sie von einem Wachmann aus der sozialistischen Kunstszene missbraucht worden war – jedoch ohne genauere Erklärung, ob dies mit der Aktion in direktem Zusammenhang stand. Xiao Lu lebte danach länger in Australien, kehrte aber schließlich nach China zurück. 2015 nahm sie an einer Ausstellung zu Gender-Ungerechtigkeit und Gewalt gegen Frauen teil. Diese wurde umgehend von den Behörden geschlossen.
Xiao Lu ist eine von wenigen chinesischen Künstlerinnen und Aktivistinnen, die es geschafft haben, international bekannt zu werden.
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