Aus Nigeria kommt viel Kultur, deren Einfluss weit über die Staatsgrenzen hinausgeht: Im Bereich Musik ist in Europa bis heute vor allem Fela Kuti (1938-1997) bekannt, der Begründer des Afrobeat und Regierungskritiker. Sohn Femi Kuti betreibt den New Africa Shrine in Lagos Nigerias bekannteste Konzerthalle. Beliebt sind heute zahlreiche Musikrichtungen, nicht zuletzt Hip-Hop und R’n‘B.
Die Literaturszene boomt. Gerade in der Mittelschicht werden junge AutorInnen wie Adaobi Tricia Nwaubani, Elnathan John und Helon Habila gerne gelesen. Das Ausland kennt vor allem Chimamanda Ngozi Adichie, der mit ihrem Biafra-Roman „Die Hälfte der Sonne“ 2006 ein Bestseller gelang, der acht Jahre später verfilmt wurde.
Typisch ist dieser Film für die nigerianische Filmindustrie jedoch nicht. Ein Großteil der sogenannten Nollywood-Filme, sie gleichen meist Seifenopern, wird innerhalb weniger Tage billig produziert.
In den vergangenen Jahren hat sich außerdem ein eigener Markt für Filme auf Haussa, der größten Verkehrssprache des Nordens, entwickelt. Zentrum von Kannywood ist die Millionenstadt Kano. K.G.
Bildung: Vom Musterschüler zum Klassenclown
Nach der Unabhängigkeit 1960 war Nigeria in ganz Westafrika für ein gutes Bildungssystem und vor allem traditionsreiche Universitäten bekannt. Davon ist heute kaum noch etwas übrig. Grund dafür sind fehlende Mittel, aber auch zum Teil monatelange Streiks im Bildungssektor. Wer kann, schickt seine Kinder ist Ausland. Darunter sind meist auch Politiker-Kinder. Die Misere erleben zahlreiche PolitikerInnen deshalb nie selbst. Dementsprechend wenig verändert sich auch. K.G.
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