Ein Bericht der Europarats-Kommission über die Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern bestätigt, was in Einzelfällen in den letzten Jahren immer wieder bekannt geworden ist: Tausende Frauen, vor allem aus den Ländern des Südens, werden in Haushalten in Europa „wie Sklaven“ gehalten – ohne Arbeitsrechte, ohne Aufenthaltsgenehmigung, völlig der Willkür ihrer Dienstgeber ausgeliefert. Und die sind meistens Diplomaten aus eben diesen Ländern, die ihre rechtlichen Privilegien missbrauchen, um billige Hausangestellte zur Verfügung zu haben. Diese „modernen“ Sklavinnen werden entweder aus dem Heimatland mitgebracht oder von Agenten vermittelt, was das Ausmaß eines veritablen Menschenhandels erreicht hat. Die AutorInnen des Berichts fordern Maßnahmen gegen diese neue Form des Sklavenhandels und einen entsprechenden Zusatz zur Wiener Konvention von 1961 bezüglich Immunität für Diplomaten. Im Juni wird sich der Europarat in Straßburg mit dem Bericht befassen.